Mirjam Modric
»Einfach Herrlich«15.03.2019
Einfach Herrlich
Wieder einmal schaffte es das Kammerorchester musica salutare mit einem wunderbaren Neujahrskonzert die Besucher des Christlichen Zentrums in Reutlingen zu bewegen und begeistern.
Mit dem Leitgedanken „Einfach Herrlich“, der, wie eingangs Pastor Harald Scherer hinwies, die Aufmerksamkeit auf einen Herrn, ja, den Herrn Jesus, lenkt, wurden Stücke von Angelo Corelli, Alessandro Marcello und Johann Sebastian Bach und schöne, für musica salutare bezeichnende, Improvisationen dargeboten.
Nach einem lebhaften, fein und gefühlvoll dargebotenen Eingangs-Lobpreis für den Herrn der Herrlichkeit mit Corellis Concerto Grosso Nr. 2 ging es mit Bach weiter.
Die Variationen zu den Goldberg-Variationen wurden mit dem Wort aus dem Beginn des Johannes Evangeliums „Das Wort wurde Mensch und wohnte unter uns“ unterlegt. Berührend der dritte Satz, ein Kanon für Streichtrio, in dem sich das Geflecht der drei Stimmen zu einem herrlichen Klangteppich entfaltete.
In dem anschließenden Oboenkonzert von Alessandro Marcello schienen die schwebenden Achtel der Streicher im Adagio wie die Frage des Ratsuchenden von der Kantilene der Oboe, vorzüglich gespielt von James Isaacs, beantwortet zu werden. „Sein Rat ist wunderbar und er führt es herrlich hinaus“. Und welcher Psalm hat schönere Worte für den Lobpreis des Herrn, den alle Instrumente ausführen sollen, als Psalm 150. „Halleluja, lobt ihn in seiner großen Herrlichkeit!“
Überaus schlüssige und konzertante Wege fand das Ensemble, das von der ersten Geigerin und Orchesterleiterin Adelheid Abt allein mit Körperbewegungen dirigiert wurde, in den Improvisationen über die Worte des 97sten Psalms, in dem es um den König der Erde geht, der Wolken, Feuer und Blitze in seiner Gewalt hat und vor dem die Berge wie Wachs schmelzen, diese Elemente hörbar zu machen. Wie eine goldene Linie tauchten die Melodien von dem bekannten Weihnachtslied „adeste fideles“, dem Choral „Wie schön leuchtet der Morgenstern“ und dem Lobgesang „Heilig, heilig ist der Herr“ auf und erfasste den Zuhörenden mit Ehrfurcht und Glückseligkeit.
Mit dem wahrlich herrlichen Brandenburgischen Konzert Nr.1 von Johann Sebastian Bach schloss das Ensemble das sehr gelungene Konzert ab. Und mit diesen Klängen im Ohr und den dazu unterlegten Worten aus dem 2. Tessalonicher-Brief konnte der Zuhörer gestärkt und getrost nach Hause gehen.
Mirjam Modric